Bewusstseinsebene und Handlungsebene

Fahrradfahren, Tierfleischverzicht, selbst bestimmte Arbeit und die Bewältigung all der genannten täglichen Widersprüche und zweifelhaften Maßstäbe - ist das nicht alles ein bisschen viel auf einmal?

Sicherlich, es wäre ein ganz schöner Haufen, der da auf gleichzeitig zu bewältigen wäre - all zu sehr eingesaut ist diese Gesellschaft von Missgunst, Ersatzbefriedigungen, Ziellosigkeit und zermürbenden Irrpfaden. Alles auf einmal für sich neu zu arrangieren wäre tatsächlich ein Ding der Unmöglichkeit.

"Also ruhig so weitermachen wie bisher - ändern kann ich ja eh nichts..." ist häufig die logische Schlussfolgerung, wenn wir erkennen, dass neu gewonnene Erkenntnisse all zu weit der gegenwärtigen Realität entrückt zu sein scheinen. Hinter dieser offensichtlichen Resignation steckt fatalerweise fast immer auch der Umkehrschluss: "Wenn ich sehe, dass etwas in der praktischen Umsetzung nicht machbar ist, stimmt folglich auch die zu Grunde liegende theoretische Idee nicht.

Beispiel Tierfleischverzicht: Veganer und Fleischesser begehen leider immer wieder den selben Fehler, indem sie meinen "Nur ein 100%iger Veganer ist ein guter Veganer". Bei vielen Fleischverzehrenden äußert sich diese Kurzschlusserkenntnis praktisch darin, dass sie von Vorne herein erst gar nicht eine rein pflanzliche Ernährung ausprobieren, da sie meinen, ein zwischenzeitlicher fleischlicher "Ausrutscher" wäre moralisch nicht vertretbar. Ebenso kehren zahlreiche Veganer schlagartig wieder zur "Normalkost" zurück , weil sie beim Grillfest doch mal wieder in eine Frikadelle gebissen haben.

Leichter haben es da all jene, die sich und ihren Mitmenschen etwas sehr wichtiges zubilligen: Den möglichen Widerspruch zwischen dem praktischen Handeln und dem inneren Bewusstsein - und darüber hinaus sehr viel Geduld..

Schlussfolgerungen

Lasse den möglichen Widerspruch zwischen Ideal (Bewusstsein) und gelebter Wirklichkeit (Handlung) zu!

Widersprüche sind in Ordnung, solange Du Dich und Deine Umwelt nicht mit konstruierten Ausflüchten belügst, sondern zu Dir und Deiner Umwelt ehrlich bist.

Beispiele:

 

ehrlicher Standpunkt

unehrliche Ausflucht

Tierfleischverzehr

"Ich bin noch nicht stark genug, um mir Gedanken über meine täglichen Ernährungsgewohnheiten zu machen..."

"Der Mensch war schon immer ein Fleischesser..."

Alkoholkonsum

"Ich brauche den Alkohol, weil ich die ursächlichen Probleme noch nicht erkannt und / oder bewältigt habe..."

"In allen Kulturen trinken Menschen Alkohol..."

Autofahren

"Ich bin noch nicht stark genug, um mir Gedanken um einen näher gelegenen Arbeitsplatz zu machen..."

"Mein Arbeitsplatz liegt 40 Kilometer entfernt. Da komme ich anders als mit dem Auto nicht hin..."

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